Mit Abschluss einer Vereinbarung verkaufen EnBW und EP Energy Transition ihre verbleibenden Anteile am Braunkohlekraftwerk Lippendorf an die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG). Bis Ende 2025 soll EnBW braunkohlefrei werden und dadurch die CO2-Emissionen um bis zu 2,5 Millionen Tonnen jährlich senken. Das Zustandekommen der Transaktion erfordert die Zustimmung der Kartellbehörde sowie weiterer üblicher vertraglicher Voraussetzungen. Alle technischen und vertraglichen Details verbleiben, außer in Ausnahmefällen, vertraulich und werden nicht weitergegeben.
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H2-ready Gaskraftwerke ergänzen Kohleausstieg, sichern dynamisch Versorgungssicherheit im Netz
Kraftwerk Lippendorf (Foto: LEAG)
EnBW veräußert bis Ende 2025 den verbleibenden 50-Prozent-Anteil am Braunkohlekraftwerk Lippendorf an EP Energy Transition und deren Tochter LEAG, vorbehaltlich kartellrechtlicher Freigabe und anderer Abschlussbedingungen. Die vertraulichen Vertragsdetails regeln alle finanziellen und technischen Aspekte. Durch diese strategische Transaktion verringert EnBW seinen Kohleleistungsanteil und steigert gleichzeitig die Kapazitäten erneuerbarer Energien auf rund 64 Prozent, wodurch eine nachhaltigere und klimafreundlichere Ausrichtung des Unternehmensportfolios erreicht wird. Sie zeigt die strategische Entschlossenheit von EnBW
Zwei mal 875 MWel, Lippendorf-Kraftwerk erreicht 46 Prozent Effizienz
Ursprünglich 1999 als Gemeinschaftsvorhaben geplant, betreibt das Kraftwerk Lippendorf die beiden Kraftwerksblöcke R und S mit identischer Nettoleistung von jeweils 875 Megawatt. Block R ging zunächst in den Betrieb der Lausitz Energie Kraftwerke AG, während EnBW Block S übernahm. Durch moderne Kesseltechnik und optimierte Prozessführung erreicht die Anlage einen thermischen Wirkungsgrad von etwa 46 Prozent und etabliert sich so als eine der fortschrittlichsten Braunkohlekraftwerke in Europa. Regelmäßige Innovationen sichern Wettbewerbsfähigkeit.
EnBW reduziert Braunkohleleistung bis 2025 um rund 40 Prozent
EnBW beendet planmäßig zum Jahreswechsel 2025/26 alle Braunkohleaktivitäten durch den Verkauf des letzten Blocks. Dadurch verringert sich die kohlebetriebene Stromerzeugungskapazität von 3.135 Megawatt auf 2.260 Megawatt, was einer Reduktion um rund 40 Prozent entspricht. Parallel investiert das Unternehmen in H2-ready Gaskraftwerke als Brückentechnologie. Diese flexiblen Anlagen sollen künftig mit grünem Wasserstoff betrieben werden und gewährleisten Netzstabilität bei zunehmendem Einsatz erneuerbarer Energien. So unterstützt EnBW die Energiewende und gestaltet den Ausstieg
Brückentechnologie Erdgas: EnBW transformiert schrittweise alte Steinkohlekraftwerke in Wasserstoffinfrastruktur
EnBWs Energiestrategie kombiniert den Ausstieg aus Braunkohle mit der Umstellung von bestehenden Steinkohleblöcken zu wasserstofffähigen Gaskraftwerken. Der Pilot „Fuel Switch“ wurde im April im Kraftwerk Stuttgart-Münster erfolgreich realisiert. Zwei weitere Umrüstungsprojekte in Heilbronn und Altbach/Deizisau sind derzeit in Bau. Erdgas wird vorerst als Brückenkraftstoff herangezogen. Mittels dieser Übergangslösung bleibt die Versorgung flexibel, während der Einsatz grünen Wasserstoffs nachhaltige Klimaziele unterstützt. Diese modulare Methode fördert sukzessive Dekarbonisierung und stärkt robust Energiewende.
Wasserstoffoption: Gasbetriebene Anlagen bieten Flexibilität zur Absicherung erneuerbarer Energien
In Zeiten variabler Erzeugung aus Wind- und Solarparks agieren die gasbetriebenen Kraftwerke als regelbare Puffer, die Lastschwankungen ausgleichen und eine konstante Netzfrequenz sichern. Ihre schnelle Reaktionsfähigkeit verhindert Spannungseinbrüche und steigert die Systemstabilität. Ursprünglich mit Erdgas betrieben, werden sie zunächst auf blauen Wasserstoff umgestellt und später vollständig auf grünen Wasserstoff. Diese Flexibilität ermöglicht eine emissionsärmere Stromversorgung und trägt maßgeblich zur Festigung einer klimaneutralen Energieinfrastruktur bei. Sie stärken die Versorgungssicherheit deutlich effizient.
H2-ready Fuel Switch Gaskraftwerke als Schlüsseltechnologie für klimaneutrale Energiezukunft
EnBW beschleunigt den Kohleausstieg durch den Verkauf der Lippendorf-Beteiligung an LEAG und erreicht damit Braunkohlefreiheit bis Jahresende 2025. Gleichzeitig realisiert das Unternehmen H2-ready Gaskraftwerke, die in Stuttgart-Münster, Heilbronn und Altbach/Deizisau flexibel regelbare Leistung bereitstellen. Erdgas dient interimistisch als Energieträger, während die Anlagen für späteren Betrieb mit grünem Wasserstoff vorbereitet sind. Dieser Fahrplan vermindert die jährlichen CO2-Emissionen um bis zu 2,5 Mio. Tonnen, erhöht den Anteil erneuerbarer Energien auf 64 Prozent und stärkt deutlich die Versorgungssicherheit.